Anzeigenstärke versus Anzeigenrang im Fokus des digitalen Marketings
April 16, 2024

Im digitalen Marketing und insbesondere im Bereich der Suchmaschinenwerbung (SEA) sind viele Faktoren entscheidend für den Erfolg einer Anzeigenkampagne. Einer dieser Faktoren ist die Anzeigenstärke, auch bekannt als "Ad Strength". In jüngster Zeit gab es Diskussionen und Verwirrung darüber, welche Rolle die Anzeigenstärke im Vergleich zum Anzeigenrang, dem "Ad Rank", spielt. Im Folgenden wird diese Thematik detailliert beleuchtet und aufgeklärt.
Die Anzeigenstärke ist ein von Google eingeführtes Maß, das Werbetreibenden dabei helfen soll, die Effektivität ihrer Anzeigen zu verbessern. Es bewertet, inwiefern Anzeigen den Best Practices folgen und gibt von "Unvollständig" über "Schwach", "Durchschnittlich", "Gut" bis hin zu "Ausgezeichnet" eine Rückmeldung über die Qualität der Anzeige. Diese Bewertung basiert auf verschiedenen Kriterien, wie der Vielfalt und Relevanz der Anzeigenelemente, der Einzigartigkeit der Überschriften und Beschreibungen sowie der Einbindung von Keywords. Werbetreibende, die ihre Anzeigenstärke von "Schwach" auf "Ausgezeichnet" verbessern, sehen laut Google statistisch eine Steigerung der Konversionsrate um durchschnittlich 12%.
Ein verbreitetes Missverständnis ist, dass eine niedrige Anzeigenstärke verhindert, dass Anzeigen in Auktionen erscheinen und somit die Sichtbarkeit der Anzeige beeinträchtigt wird. Doch dies ist nicht der Fall. Ginny Marvin, die Google Ads Liaison, stellte klar, dass die Anzeigenstärke nicht beim Anzeigenrang berücksichtigt wird und keine direkte Auswirkung auf die Auktion hat. Vielmehr dient die Anzeigenstärke als diagnostisches Werkzeug, das Hinweise darauf gibt, wie Anzeigen verbessert werden können, um die Performance zu maximieren.
Ein weiteres wichtiges Element im Kontext der Anzeigenleistung ist der Anzeigenrang. Dieser bestimmt, in welcher Position eine Anzeige auf den Suchergebnisseiten erscheint. Der Anzeigenrang ist das Ergebnis mehrerer Faktoren, inklusive der Höhe des Gebots und der Qualität der Anzeige, die durch den Qualitätsfaktor (Quality Score) bewertet wird. Anders als die Anzeigenstärke hat der Anzeigenrang direkten Einfluss auf die Auktion und damit auf die Häufigkeit, mit der eine Anzeige ausgeliefert wird.
Die Verwirrung entstand teilweise durch die Sichtbarkeit der Anzeigenstärke auf der Google Ads Plattform und die Geheimhaltung rund um die genauen Faktoren des Anzeigenrangs. Während Google transparente Richtlinien für die Verbesserung der Anzeigenstärke bietet, bleibt der Anzeigenrang für viele Werbetreibende eine Art "Black Box". Experten kritisieren, dass diese Intransparenz die Optimierung des Anzeigenrangs erschwert und Verständnisprobleme bei neuen SEA-Managern verursacht.
Die Branche hat geteilte Meinungen über die Bedeutung der Anzeigenstärke. Einige Werbetreibende geben an, dass Anzeigen mit niedriger Anzeigenstärke dennoch gut performen können, was darauf hindeutet, dass die Anzeigenstärke nicht das einzige Maß für den Erfolg einer Anzeige ist. Andere wiederum sehen die Anzeigenstärke als einen Zeitverschwender an und stellen ihre Relevanz gänzlich infrage. Google selbst betont jedoch die Wichtigkeit der Anzeigenstärke, insbesondere im Hinblick auf die Kreativität der Anzeigen und deren potenzielle Performance.
Experten empfehlen, die Anzeigenstärke als ein Werkzeug zur Optimierung zu nutzen, aber sich nicht vollständig darauf zu verlassen. Stattdessen sollten Werbetreibende eine Vielzahl von Metriken betrachten und kontinuierlich ihre Kampagnen testen und anpassen, um die bestmögliche Leistung zu erzielen. Die Anzeigenstärke kann dabei helfen, die Anzeigenqualität zu verbessern, sie sollte jedoch nicht als einziger Indikator für die Entscheidung, wie und wann Anzeigen geschaltet werden, herangezogen werden.
Zusammengefasst kann festgehalten werden, dass die Anzeigenstärke ein nützliches Diagnosewerkzeug ist, das Einblicke in Verbesserungsmöglichkeiten bietet, aber keinen direkten Einfluss auf den Anzeigenrang und die Auktionsfähigkeit einer Anzeige hat. Werbetreibende sollten sie als eine von mehreren Ressourcen nutzen, um ihre Werbekampagnen effektiver zu gestalten und nicht als alleiniges Kriterium für den Erfolg ihrer Google-Ads-Strategie sehen.