Backlink-Analyse im SEO Dschungel: Qualität über Quantität
March 13, 2024
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In der Welt der Suchmaschinenoptimierung (SEO) spielt die Qualität und Quantität von Backlinks eine entscheidende Rolle für das Ranking einer Website. Viele Webmaster und SEO-Experten nutzen verschiedene Tools wie Ahrefs, Semrush oder Moz, um die Backlinks ihrer Websites zu analysieren und zu vergleichen. Doch die bloße Anzahl der Backlinks, die von diesen Tools angezeigt wird, kann irreführend sein. Warum das so ist und was bei der Backlink-Analyse beachtet werden sollte, wird im Folgenden erläutert.
Die Ungenauigkeit der Backlink-Zählungen
Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass kein SEO-Tool in der Lage ist, das gesamte Internet zu erfassen. Google selbst kennt etwa 300 Billionen Webseiten, indexiert aber laut einigen Dokumenten aus ihrem Kartellverfahren nur etwa 400 Milliarden – das entspricht rund 0,133% aller bekannten Seiten. Auch SEO-Tools wie Ahrefs geben an, nur einen Bruchteil des Webs in ihrem Index zu speichern. Dies führt dazu, dass die in den Tools angezeigten Backlink-Zahlen niemals vollständig sein können.
Verschiedene SEO-Tools, unterschiedliche Metriken
Die Herausforderung bei der Backlink-Analyse wird noch größer, wenn man bedenkt, dass jedes Tool seine eigenen Methoden zur Erfassung und Zählung von Backlinks hat. Ahrefs beispielsweise zählt live Backlinks und Referring Domains (RDs) und beschränkt sich dabei auf Daten der letzten sechs Monate. Semrush hingegen zählt sowohl aktive als auch tote Links und RDs und kann Daten über einen etwas längeren Zeitraum hinweg enthalten. Dies führt zu erheblichen Unterschieden in den angezeigten Zahlen.
Es gibt auch weitere Gründe für die Diskrepanz in den Backlink-Zahlen:
1. Crawler: Jedes Tool verwendet eigene Webcrawler mit unterschiedlichen Prioritäten und Effizienzen. Dies kann dazu führen, dass einige Links von einem Tool erfasst werden, während sie von einem anderen übersehen werden.
2. Aktualisierungsgeschwindigkeit: Die Frequenz, mit der die Datenbanken der Tools aktualisiert werden, variiert. Ein Tool könnte also aktuellere Daten anzeigen als ein anderes.
3. Doppelte Inhalte: Viele Webseiten enthalten technische Duplikate, was zu einer Überzählung von Backlinks führen kann. Einige Tools haben Systeme zur Kanonisierung, um solche Duplikate zu erkennen und zu eliminieren.
4. Verschiedene Zählmethoden: Manche Tools zählen mehrere Links von einer Seite, andere nur einen. Ebenso gehen die Tools unterschiedlich mit JavaScript-Links um.
5. Spam und Junk: Ein großer Teil des Webs besteht aus Spam oder minderwertigen Seiten. Intelligente Crawler versuchen, solche Seiten zu meiden und priorisieren stattdessen relevante Inhalte.
Die Schwierigkeit eines fairen Vergleichs
Ein direkter Vergleich der Backlink-Zahlen aus unterschiedlichen SEO-Tools kann in die Irre führen. Selbst wenn man versucht, ähnliche Zeitperioden und die gleichen Arten von Links (z.B. nur aktive) zu vergleichen, bleiben die Unterschiede in den Crawler-Technologien, Datenaktualisierungsfrequenzen und Zählmethoden bestehen. Darüber hinaus kann die Situation bei der Analyse großer Domains noch komplexer werden, da manche Tools bei diesen Warnungen ausgeben und möglicherweise nicht alle Links anzeigen.
Die Qualität der Backlinks
Neben der reinen Anzahl ist auch die Qualität der Backlinks von entscheidender Bedeutung. Einige Tools bieten Filter an, mit denen man irrelevante oder minderwertige Links ausschließen kann, um sich auf die wichtigsten zu konzentrieren. Dies kann zu einer weiteren Variation der angezeigten Zahlen führen, je nachdem, welche Filter eingestellt sind.
Referring Domains – ein besseres Maß?
Die Anzahl der Referring Domains (RDs) könnte ein besserer Indikator für die Backlink-Qualität sein als die schiere Anzahl der Links. Aber auch hier gibt es Herausforderungen. Unterschiedliche Definitionen dessen, was eine Domain ausmacht, und die Einbeziehung toter RDs beeinflussen die Vergleichbarkeit.
Fazit
Die Analyse von Backlinks ist ein komplexes Feld, und die Zählungen der verschiedenen SEO-Tools lassen sich nur schwer vergleichen. Es gibt zu viele Variablen, die die Ergebnisse beeinflussen. SEO-Experten sollten sich daher nicht allein auf die Anzahl der Backlinks verlassen, sondern auch deren Qualität und Relevanz betrachten. Es ist ratsam, mehrere Tools zu verwenden und die Ergebnisse kritisch zu hinterfragen. Letztendlich ist eine manuelle Überprüfung und die Analyse des Kontexts der Backlinks unerlässlich für eine effektive SEO-Strategie.