KI-Revolution trifft digitale Werbung: Performance Max und die Debatte um Transparenz

February 29, 2024

In den letzten Jahren hat sich die digitale Werbelandschaft durch die Einführung von KI- und Automatisierungstechnologien stark verändert. Eines der neuesten Produkte von Google in diesem Bereich ist die "Performance Max"-Kampagne, ein Tool, das darauf abzielt, die Effizienz und den ROI (Return on Investment) von Werbekampagnen zu maximieren, indem es maschinelles Lernen nutzt, um die besten Platzierungen und Formate in Echtzeit zu bestimmen. Doch kürzlich wurden Bedenken laut, dass Google bei diesen Kampagnen keine transparenzspezifischen KPIs (Key Performance Indicators) für einzelne Kanäle bereitstellt. Google selbst hat bestätigt, dass es sich dabei um eine bewusste Entscheidung handelt. Ein Sprecher des Unternehmens gab an, dass die Betrachtung von aggregierten KPIs wie ROAS (Return on Advertising Spend) oder CPA (Cost per Acquisition) für einzelne Kanäle innerhalb von Performance Max irreführend sein kann und nicht den tatsächlichen Wert eines Kanals widerspiegelt. Es wurde argumentiert, dass ein Kanal, der auf den ersten Blick besser als ein anderer erscheint, nicht unbedingt bei der nächsten Konversion die kosteneffizienteste Option ist. Performance Max trifft in Echtzeit Entscheidungen darüber, wo eine Anzeige platziert wird, basierend auf der Vorhersage, welche Platzierung die kosteneffizienteste und hochwertigste Konversion zu diesem Zeitpunkt liefert. Diese Aussagen riefen gemischte Reaktionen hervor. Während einige die Ansicht vertreten, dass dies zum Vorteil der Werbetreibenden ist, da es die Automatisierung von Google unterstützt und eine effizientere Ausgabenallokation ermöglicht, zeigen sich andere besorgt über den Mangel an Transparenz. Julie F Bacchini, Präsidentin von Neptune Moon LLC, äußerte sich besorgt darüber, dass Werbetreibende möglicherweise ein falsches Bild von der Leistung erhalten könnten, wenn sie nicht Zugang zu spezifischen Kanaldaten haben. Die Sorge um Transparenz ist besonders nachvollziehbar angesichts der Tatsache, dass KI und maschinelles Lernen zwar äußerst effektiv sein können, aber nicht perfekt sind. Und da Googles Produkte in erster Linie darauf ausgelegt sind, Google selbst zu nutzen, wäre es vielen Werbetreibenden lieber, Einsichten zu haben, die sicherstellen, dass Entscheidungen über ihre Kampagnenleistung ihre Marken priorisieren und nicht Google. Abgesehen von den Bedenken bezüglich der Transparenz, stellt sich auch die Frage nach der Auswirkung solcher Entscheidungen auf die Beziehung zwischen Google und seinen Werbetreibenden. Die Digitalwerbebranche ist zunehmend wettbewerbsorientiert, und Werbetreibende haben eine Vielzahl von Plattformen zur Auswahl. Eine offene und transparente Kommunikation über die Funktionsweise von Algorithmen und Automatisierungstools könnte das Vertrauen stärken und langfristige Partnerschaften fördern. Letztendlich ist die Entscheidung von Google, keine kanalspezifischen KPIs für Performance Max anzuzeigen, ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen und Abwägungen, die mit der zunehmenden Automatisierung und Nutzung von KI in der digitalen Werbung einhergehen. Während die technologischen Fortschritte zweifellos Vorteile bieten, bleibt die Notwendigkeit bestehen, dass Werbetreibende ein tiefgreifendes Verständnis für die Leistung ihrer Kampagnen haben und sicherstellen, dass ihre Investitionen zu den gewünschten Ergebnissen führen.