Anzeigenstärke in Google Ads: Einfluss und Bedeutung für Online-Marketer

April 9, 2024

In der Welt des Online-Marketings und der Suchmaschinenwerbung ist die Effektivität von Anzeigen ein ständiges Thema für Diskussionen und Analysen. Ein Aspekt, der in letzter Zeit für Gesprächsstoff sorgte, ist die Bedeutung der Anzeigenstärke – oder "Ad Strength" –, insbesondere in Bezug auf Google Ads. Die Anzeigenstärke ist ein Bewertungssystem, das die Relevanz, Qualität und Vielfalt der Anzeigentexte misst und von "Unvollständig" bis "Ausgezeichnet" reicht. Google selbst empfiehlt, diese Metrik zu beachten, um die Effektivität von Werbeanzeigen zu maximieren. Jedoch hat Ginny Marvin, Googles Verbindungsperson für Anzeigen, kürzlich klargestellt, dass die Anzeigenstärke nicht bei der Auktion verwendet wird, in der bestimmt wird, welche Anzeigen letztendlich den Nutzern präsentiert werden. Marvin betonte, dass die Anzeigenstärke ein diagnostisches Werkzeug sei, das entwickelt wurde, um Werbetreibenden zu helfen, das kreative Potential ihrer Anzeigen zu verstehen. Sie erklärte weiter, dass die Anzeigenstärke vier Kategorien untersucht, die durch Regressionsanalysen als relevant für bessere Leistungen identifiziert wurden. Ein niedriger Wert bei der Anzeigenstärke könnte eine geringe Anzahl an Impressionen erklären, doch verhindert er nicht, dass Anzeigen an Auktionen teilnehmen. Diese Aussage ist insbesondere deshalb von Bedeutung, da in der Branche unterschiedliche Meinungen dazu bestehen, wie stark die Anzeigenstärke berücksichtigt werden sollte. Einige Werbetreibende und Experten im Online-Marketing haben die Anzeigenstärke als unwichtig oder sogar als Zeitverschwendung abgetan. Sie argumentieren, dass es keine direkte Korrelation zwischen einer hohen Anzeigenstärke und einer verbesserten Kampagnenleistung gibt. In der Tat gibt es Fälle, in denen Kampagnen mit einer als „schlecht“ bewerteten Anzeigenstärke bessere Ergebnisse erzielten als solche mit einer „ausgezeichneten“ Bewertung. Einige Marketingfachleute stehen der Anzeigenstärke skeptisch gegenüber und vertrauen stattdessen auf ihre eigene Erfahrung und Strategie bei der Erstellung von Anzeigen. Sie sehen die Empfehlungen von Google als nicht immer optimal für ihre spezifischen Kampagnen an. Diese Haltung stützt sich auf Beobachtungen, dass Anzeigen mit einer niedrigen Anzeigenstärke durchaus erfolgreich sein können und sich eine hohe Anzeigenstärke nicht zwangsläufig in besseren Klick- oder Konversionsraten widerspiegelt. Es gibt jedoch auch Stimmen innerhalb von Google, die die Wichtigkeit der Anzeigenstärke betonen. Brendon Kraham, Vizepräsident für Suche und Handel bei Google, erklärte, dass die Anzeigenstärke ein zentraler Bestandteil von Googles Bemühungen sei, da Kreativität bei Anzeigen von entscheidender Bedeutung ist. Kraham hob hervor, dass die Anzeigenstärke ein Mechanismus ist, um die Breite und Tiefe der Assets innerhalb einer Kampagne zu bewerten, was für die Ansprache von Nutzern über verschiedene Kanäle hinweg als entscheidend angesehen wird. Die Diskussion um die Anzeigenstärke hat auch die Rolle von Performance Max (PMax) ins Licht gerückt, einer Werbelösung von Google, die automatisiert Anzeigen über verschiedene Plattformen hinweg platziert. Kraham wies darauf hin, dass Werbetreibende, die die Asset-Generierungsfunktionen von PMax nutzen, eine um 63% höhere Chance haben, eine gute oder ausgezeichnete Anzeigenstärke zu erreichen. Dies deutet darauf hin, dass PMax effektiv dabei sein kann, Anzeigenassets zu optimieren und die Kampagnenleistung zu verbessern. Die Debatte um die Anzeigenstärke zeigt, dass es in der PPC-Werbewelt unterschiedliche Ansätze und Meinungen gibt, wie man Anzeigen am besten gestaltet und optimiert. Während einige die Anzeigenstärke als nützliches Werkzeug für die Verbesserung ihrer Anzeigen ansehen, legen andere den Schwerpunkt auf eigene Tests und die direkte Analyse der Kampagnenergebnisse. Was jedoch klar ist: Die Anzeigenstärke selbst ist kein direkter Faktor in der Ad-Auktion und sollte daher als das betrachtet werden, was sie ist – ein diagnostisches Hilfsmittel, das Werbetreibenden Orientierung bieten kann, aber nicht unbedingt ein Prädiktor für den Erfolg einer Kampagne ist.