Ad Strength im Fokus: Wie verlässlich ist Googles Bewertungstool für Online-Anzeigen?
April 5, 2024

In der heutigen digitalen Werbelandschaft steht die Effektivität von Online-Anzeigen im Fokus von Werbetreibenden und Plattformen gleichermaßen. Google, als einer der führenden Anbieter von Werbelösungen, hat mit "Ad Strength" ein Werkzeug eingeführt, das Marketern Rückmeldung zur Relevanz, Qualität und Vielfalt ihrer Anzeigentexte gibt. Die Bedeutung dieses Tools wird kontrovers diskutiert, insbesondere im Hinblick darauf, wie sehr sich Werbetreibende auf diese Metrik verlassen sollten.
Ad Strength bewertet Anzeigen von "Unvollständig" und "Schwach" bis hin zu "Ausgezeichnet" und soll Werbetreibenden dabei helfen, die Effektivität ihrer Anzeigen zu verbessern. Google selbst betont, dass eine höhere Ad Strength dazu beiträgt, die Leistung der Anzeigen zu maximieren und dass Werbetreibende, die ihre Ad Strength von "Schwach" auf "Ausgezeichnet" verbessern, im Durchschnitt 12% mehr Konversionen sehen.
Trotz Googles Behauptungen haben einige Werbetreibende ihre Zweifel an der Aussagekraft dieser Metrik geäußert. Mateja Matić, Gründer von Dominate Marketing, merkte an, dass trotz Googles Betonung der Ad Strength, diese nicht seine Priorität bei der Erstellung von Kampagnen ist. Nach zahlreichen Tests stellte er fest, dass Googles responsive Anzeigen nicht besser abschnitten als manuell erstellte Anzeigen. Er vertraut daher nicht auf Googles automatisierte Empfehlungen und betont, dass Ad Strength nicht unbedingt die tatsächliche Leistung der Anzeigen widerspiegelt.
Frederick Vallaeys, Mitbegründer und CEO von Optmyzr, äußerte sich ebenfalls zu Ad Strength und merkte an, dass eine außergewöhnliche Kampagnenleistung nicht immer mit einer hohen Ad Strength-Bewertung korreliert. Er empfahl erfahrenen Werbetreibenden, andere Metriken über Ad Strength zu stellen, da diese nicht unmittelbar die Auktionsfrequenz oder die Qualität der Anzeigen beeinflusst.
Anthony Higman, CEO der Online-Werbeagentur Adsquire, experimentierte mit der Priorisierung von Ad Strength bei der Erstellung von Kampagnen und fand heraus, dass ein Schwerpunkt auf Ad Strength nicht zu einer Zunahme qualitativ hochwertiger Leads führte. Er bevorzuge Kampagnen mit "schwacher" Ad Strength, die gute Leads generieren, gegenüber solchen mit höheren Ausgaben und weniger relevanten Leads.
Angesichts der Bedenken in der PPC-Community bezüglich der Relevanz von Ad Strength, äußerte sich Brendon Kraham, Googles Vice President of Search & Commerce. Er betonte, dass Ad Strength "sehr wichtig" sei und als Bewertungskriterium von Marketern priorisiert werden sollte. Kraham erklärte, dass Ad Strength die Breite und Tiefe der Assets innerhalb einer Kampagne bewertet, bevor eine Bewertung zugewiesen wird. Diese Breite und Tiefe sind laut Google entscheidend für die Erreichung von Nutzern über verschiedene Kanäle hinweg.
Kraham hob hervor, dass Performance Max (PMax) Fähigkeiten zur Asset-Generierung bietet, die Ad Strength verbessern können. Werbetreibende, die PMax's Asset-Generierungsfähigkeiten während des Kampagnenaufbaus nutzen, haben eine um 63% höhere Chance, eine gute oder ausgezeichnete Ad Strength-Bewertung zu erreichen. Dies deutet auf die Effektivität von Performance Max bei der Optimierung von Anzeigen-Assets und der Verbesserung der Kampagnenleistung hin.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Meinungen zur Bedeutung von Ad Strength auseinandergehen. Während Google die Metrik als entscheidend für die Erstellung effektiver Kampagnen ansieht, sind einige Werbetreibende skeptisch und setzen auf ihre Erfahrung und andere Leistungsindikatoren. Es bleibt abzuwarten, wie sich Ad Strength weiterentwickeln wird und ob Google die Rückmeldungen der Werbetreibenden berücksichtigen wird, um die Metrik und die damit verbundenen Tools zu verbessern.