Internationale SEO Strategien und die Rolle länderspezifischer Domainstrukturen
April 29, 2024

In einer zunehmend globalisierten Welt ist die Positionierung von Websites in den Suchergebnissen von Google ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Marken und Unternehmen. Eine kürzlich durchgeführte Studie, die sich mit der Präsenz von länderspezifischen Top-Level-Domains (ccTLDs) in den obersten Rängen der Google-Suchergebnisseiten (SERPs) beschäftigt hat, liefert aufschlussreiche Erkenntnisse über die Verwendung von Domainstrukturen im internationalen Kontext.
Die umfassende Analyse, die über 1,7 Millionen SERP-Positionen und mehr als 20.000 Keywords in 15 verschiedenen Märkten berücksichtigte, zeigte, dass 56% der Top-Drei-Positionen auf Google von ccTLDs eingenommen werden. Diese Erkenntnis stützt die Ansicht vieler Suchmaschinenoptimierer (SEO-Experten), die den Einsatz von ccTLDs für jedes Zielmarktland empfehlen, wenn die Ressourcen dafür vorhanden sind.
Die Studie offenbart, dass ccTLDs zwar weit verbreitet sind und von Google positiv bewertet zu werden scheinen, jedoch auch mit Herausforderungen wie höheren Kosten und einem aufwendigeren Management verbunden sind. Unternehmen müssen daher sorgfältig abwägen, ob der Einsatz von ccTLDs die richtige Lösung für ihre internationalen SEO-Strategien ist.
Im Gegensatz dazu stehen generische Top-Level-Domains (gTLDs) ohne marktspezifische Subdomains oder Verzeichnisse, welche in den SERPs eine inverse Korrelation zu ccTLDs aufwiesen. Dies deutet darauf hin, dass Google Websites ohne erkennbare geografische Ausrichtung für den jeweiligen Markt eher nicht bevorzugt.
Interessanterweise nehmen Subverzeichnisse den zweiten Platz in der Häufigkeit der Top-Drei-Positionen ein und sind auch eine beliebte Wahl für Unternehmen. Subdomains hingegen machen nur 3% der Domainstrukturen in den SERPs aus, allerdings sind sie in mehrsprachigen Märkten wie der Schweiz durchaus erfolgreich.
Ein bemerkenswerter Fall ist Portugal, wo Subverzeichnisse häufiger in den Top-Drei-Positionen zu finden sind als ccTLDs. Dies spiegelt die Tatsache wider, dass es in Portugal nicht viele große lokale Marken gibt, die mit multinationalen Marken konkurrieren können, die Subverzeichnisstrukturen verwenden.
Tschechien sticht mit der höchsten Rate von ccTLDs in den Google SERPs hervor, wobei beinahe 90% der Top-Drei-Positionen von .cz-Domains besetzt sind. Im Vergleich dazu sind in den USA .com-Domains weitaus beliebter als die offizielle .us-ccTLD.
Die Studie zeigt auch, dass in Österreich .at-Domains invers mit deutschen ccTLDs (.de) korrelieren, was auf Unterschiede in Sprache und Kultur hinweist.
Die Popularität von .com-Domains in den USA macht dieses Land zu einer statistischen Anomalie, was den Gebrauch von gTLDs betrifft. In den USA ist die .com-Domain so verbreitet, dass sie oft als die inoffizielle ccTLD des Landes angesehen wird.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Bedeutung von länderspezifischen Domainstrukturen für eine erfolgreiche internationale SEO-Strategie. Sie zeigen auch, dass subdomains in mehrsprachigen Märkten durchaus effektiv sein können, obwohl sie allgemein weniger häufig verwendet werden als Subverzeichnisse.
Für Unternehmen, die ihre Online-Präsenz international ausbauen möchten, bietet die Studie wertvolle Einblicke in die Vor- und Nachteile verschiedener Domainstrukturen. Letztendlich sollten Entscheidungen über die Verwendung von ccTLDs, gTLDs, Subverzeichnissen oder Subdomains immer im Kontext der spezifischen Geschäftsziele, Ressourcen und Kenntnisse über die Zielmärkte getroffen werden.
Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit SE Ranking durchgeführt und analysierte rund 1.400 Keywords pro Markt, darunter transaktionale oder kaufintentionsbezogene E-Commerce-Keywords in allen Sprachen. Zu den analysierten Märkten gehörten Österreich, die Schweiz (deutsch-, französisch- und italienischsprachige Regionen), Tschechien, Deutschland, Spanien, Frankreich, Ungarn, Italien, Japan, Polen, Portugal, Russland, Schweden, die Türkei, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten.
Die Ergebnisse der Studie leisten einen wertvollen Beitrag zur Diskussion über internationale SEO-Strategien und bieten eine datengestützte Grundlage für die Wahl der optimalen Domainstruktur. Sie verdeutlichen, dass eine sorgfältige Planung und Anpassung an die jeweiligen Marktgegebenheiten für den internationalen Erfolg im digitalen Raum unerlässlich sind.