Vom Blauen Link zum Informationsmosaik: Googles Suchergebnis-Diversifizierung im Wandel

March 7, 2024

In den Anfängen des Internets war das Auffinden von Informationen eine recht einfache Angelegenheit – zumindest was das Layout der Suchergebnisseiten betrifft. Die sogenannten Blue Links, also die klassischen blauen Hyperlinks, die zu den jeweiligen Webseiten führten, dominierten die Suchergebnislisten. Heutzutage ist das Spektrum der Suchergebnisse deutlich diversifizierter und reicht von Anzeigen über Rich Snippets bis hin zu Knowledge Panels und Videoempfehlungen. Diese Vielfalt ist allerdings nicht unumstritten. Viele Nutzerinnen und Nutzer äußern den Wunsch nach einem schlichteren, auf Blue Links basierenden Sucherlebnis. Google hat sich nun zu diesem Thema geäußert. Die Evolution der Google-Suchergebnisse lässt sich leicht nachvollziehen: Während in den ersten Jahren des Suchmaschinengiganten die Ergebnisseiten tatsächlich hauptsächlich aus den Blue Links bestanden, hat Google mit der Zeit immer mehr Funktionen und Elemente hinzugefügt. Ziel war es, die Nutzererfahrung zu verbessern und Informationen schneller und effizienter zugänglich zu machen. So finden sich auf den heutigen Suchergebnisseiten neben den klassischen Websuchergebnissen eine Vielzahl von Anzeigen, ähnlichen Fragen, News, Videos, Shoppinganzeigen und Produktempfehlungen. Diese Veränderungen sind nicht bei allen Nutzerinnen und Nutzern auf Gegenliebe gestoßen. Einige bevorzugen die Reduktion auf das Wesentliche – die Blue Links – oder wünschen sich zumindest eine Filtermöglichkeit, um die Suchergebnisse auf diese zu beschränken. Danny Sullivan von Google äußerte sich kürzlich auf Twitter zu diesem Anliegen. Er betonte, dass es derzeit keine Option gäbe, ausschließlich Webergebnisse anzuzeigen, zeigte sich jedoch offen für die Idee einer solchen Filtermöglichkeit. Google zeige unterschiedliche Arten von Suchergebnissen, weil manche Menschen ein Bild oder ein Video als das benötigte Suchergebnis ansähen. Er verstehe allerdings auch den Wunsch einiger Nutzer nach einer simplen Darstellung der Blue Links und habe das Feedback entsprechend weitergegeben. Die Forderung nach einer Rückkehr zu den reinen Suchergebnissen steht scheinbar im Widerspruch zur kontinuierlichen Weiterentwicklung Googles hin zu einem vielfältigeren Angebot an Suchergebnisarten. Dies spiegelt sich auch in der Einführung von Googles neuer Suchmaschine "SGE" wider, welche ebenfalls von den traditionellen Blue Links abweicht. Angesichts der unterschiedlichen Bedürfnisse und Präferenzen der Nutzer könnte eine Filteroption für Suchergebnisse jedoch eine sinnvolle Lösung darstellen. Die Umsetzung einer solchen Option sollte idealerweise direkt auf der Suchergebnisseite erfolgen, um den Nutzern die Möglichkeit zu geben, mit einem einzigen Klick zwischen den Darstellungsformen zu wechseln. Die anhaltende Diskussion um die Blue Links zeigt, dass es sich lohnt, in diese zu investieren. Google selbst stellt fest, dass die klassischen Suchergebnisse trotz der Einführung neuer Features nach wie vor einen hohen Stellenwert haben. Gary Illyes von Google betonte auf einer Konferenz, dass die Blue Links weiterhin ein zentraler Bestandteil der Suchergebnisse sein werden, auch wenn immer wieder neue Funktionen hinzukommen. Diejenigen, die in die Erstellung und Optimierung von Inhalten für die Blue Links investieren, können also damit rechnen, dass ihre Arbeit nicht plötzlich an Relevanz verliert. Die Entwicklung zeigt, dass Google bestrebt ist, die Wünsche und Bedürfnisse seiner Nutzer zu verstehen und auf sie einzugehen. Auch wenn es derzeit keine Filteroption für Blue Links gibt, ist es durchaus denkbar, dass Google in Zukunft eine solche Möglichkeit anbieten könnte, um den Nutzern mehr Kontrolle über ihre Sucherfahrung zu geben. Bis dahin bleibt die klassische Websuche ein wichtiger Bestandteil der Google-Suchergebnisse und stellt einen sicheren Hafen für all jene dar, die Wert auf eine klare und unkomplizierte Informationsbeschaffung legen.