Neue Ära der Nutzererfahrung: Google aktualisiert Core Web Vitals
March 10, 2024

Die Welt des Internets dreht sich unaufhörlich weiter und mit ihr die Anforderungen an eine optimale Nutzererfahrung auf Webseiten. Suchmaschinen, allen voran Google, spielen in diesem Kontext eine entscheidende Rolle, da sie die virtuellen Weichen für Sichtbarkeit und Erfolg einer Website stellen. Im Zuge dessen steht eine bedeutende Veränderung bevor: Am 12. März 2024 wird Google die bisherige Metrik First Input Delay (FID) durch eine neue Kennzahl, Interaction to Next Paint (INP), im Rahmen der Core Web Vitals ersetzen.
Die Core Web Vitals sind ein Set an spezifischen Faktoren, die Google heranzieht, um die Qualität der Nutzererfahrung auf einer Webseite zu bewerten. Diese Faktoren sind entscheidend, denn sie können sich direkt auf das Ranking einer Webseite in den Suchergebnissen auswirken. Bisher setzte sich dieses Set aus drei Metriken zusammen: Largest Contentful Paint (LCP), der die Ladezeit des größten sichtbaren Inhalts misst, Cumulative Layout Shift (CLS), der unerwartete Layoutverschiebungen bewertet, und First Input Delay (FID), der die Zeit bis zur ersten Interaktion eines Nutzers mit der Seite misst.
Mit der Einführung von INP als Ersatz für FID reagiert Google auf die Notwendigkeit, eine umfassendere und präzisere Messung der Interaktivität und Reaktionsfähigkeit von Webseiten zu ermöglichen. INP basiert auf Daten der Event Timing API und berücksichtigt die Latenz aller Nutzerinteraktionen auf einer Seite, nicht nur die erste. Dadurch soll ein realistischeres Bild der tatsächlichen Nutzererfahrung abgebildet werden. Eine schlechte Reaktionsfähigkeit, bei der Nutzer zum Beispiel mehrfach klicken müssen, weil eine Aktion nicht sofort erkennbar ist, führt zu einer schlechten INP-Bewertung.
Die Umstellung auf INP hat für Suchmaschinenoptimierer (SEOs) und Webseitenbetreiber eine hohe Relevanz. Sie bedeutet, dass bestehende Optimierungsstrategien möglicherweise angepasst werden müssen, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Google selbst rät jedoch, sich nicht zu sehr auf Metriken zu fixieren. Sie seien nur ein Aspekt, der bei der Verbesserung der Nutzererfahrung auf einer Webseite zu berücksichtigen ist.
Dennoch ist es wichtig, die eigene Webseite auf ihre Reaktionsfähigkeit zu prüfen und gegebenenfalls Optimierungen vorzunehmen. Dabei kann es hilfreich sein, lange JavaScript-Aufgaben zu reduzieren oder den Haupt-Thread des Browsers zu entlasten, um schneller auf Nutzerinteraktionen reagieren zu können. Tools wie Google Lighthouse oder PageSpeed Insights bieten hierfür nützliche Einsichten und Daten.
Es ist zu beachten, dass die Einführung von INP zeitlich nahe an einem Core Update von Google liegt. Ein solches Update kann ebenfalls erhebliche Auswirkungen auf das Ranking einer Webseite haben. Es ist daher für SEOs und Webseitenbetreiber ratsam, Änderungen im Ranking in den kommenden Wochen genau zu beobachten und zu analysieren, ob diese möglicherweise auf das Core Update oder auf Veränderungen bei den Core Web Vitals zurückzuführen sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Einführung von INP als Teil der Core Web Vitals eine neue Ära der Nutzererfahrungsmessung einläutet. Webseitenbetreiber sind gut beraten, sich auf diese Änderung vorzubereiten und ihre Seiten entsprechend zu optimieren. Obwohl gute Core Web Vitals alleine keinen Erfolg in den Suchergebnissen garantieren, tragen sie doch wesentlich zu einer positiven Nutzererfahrung bei, die letztendlich im Interesse aller Webseitenbetreiber sein sollte.