Google Publisher Center setzt auf Automatisierung: Ein neues Zeitalter für Verlage und Nachrichtenplattformen
April 26, 2024

Im Zuge der Digitalisierung und der wachsenden Bedeutung von Online-Nachrichtenplattformen spielt der Google Publisher Center eine entscheidende Rolle für Verlage und Nachrichtenanbieter. Das Tool ermöglichte es ihnen bisher, ihre Publikationen manuell hinzuzufügen und anzupassen, um so ihre Sichtbarkeit auf Google News und anderen Google-Oberflächen zu erhöhen. Diese Funktionalität erlebte jedoch eine signifikante Veränderung, die den Prozess der Einreichung und Verwaltung von Publikationen betrifft.
Google gab kürzlich bekannt, dass Verlage ab sofort nicht mehr in der Lage sein werden, ihre Publikationen manuell zum Google Publisher Center hinzuzufügen. Diese Änderung markiert einen Paradigmenwechsel hin zu einem System, das stärker auf die automatisierte Erkennung und Hinzufügung von Publikationen durch Googles Algorithmen setzt.
Die bisherige Methode ermöglichte es Verlegern, eine Quellenseite manuell zu erstellen, die Nutzer auf Google News und anderen Plattformen folgen konnten. Obwohl Verlage mit manuell erstellten Publikationsseiten bis später im Jahr Zugriff auf Anpassungsfunktionen behalten, wird es dann zu einer Umstellung auf automatisch generierte Seiten kommen. Nutzer sollen jedoch weiterhin in der Lage sein, ihren bevorzugten Publikationen zu folgen.
Diese Entwicklung könnte für einige Verlage durchaus überraschend kommen, insbesondere da Google früher im Jahr Verbesserungen im Annahmeprozess für Nachrichtenverleger in Aussicht gestellt hatte. Die Entfernung von Funktionen in diesem Kontext könnte daher bei manchen für Verwirrung sorgen, zumal das Umfeld bereits als unübersichtlich gilt. Diese Veränderungen folgen einer Reihe von Anpassungen, die bereits im Jahr 2019 begannen, als Google den manuellen Inklusionsprozess für Google News durch einen automatisierten Prozess ersetzte.
Hinsichtlich der Auswirkungen auf Google News teilte Google mit, dass Inhalte von Verlegern, die den Inhaltsrichtlinien entsprechen, automatisch für die Berücksichtigung in Google News und anderen Nachrichtenoberflächen in Frage kommen. Das Vorhandensein einer Publikation im Publisher Center garantiert jedoch nicht, dass deren Inhalte auf den Google-Oberflächen erscheinen werden. Googles Systeme identifizieren und bewerten automatisch qualifizierte Inhalte nach Faktoren wie Relevanz, Prominenz, Autorität, Aktualität, Standort und Sprache.
Die Strategie hinter dieser Änderung scheint darauf abzuzielen, den Prozess zu vereinfachen und möglicherweise die Qualität und Relevanz der in Google News angezeigten Inhalte zu verbessern. Durch die automatisierte Hinzufügung von Publikationen könnten die Algorithmen von Google besser in der Lage sein, relevante und vertrauenswürdige Quellen zu identifizieren und hervorzuheben.
Für Verlage bedeutet diese Umstellung, dass sie sich noch stärker auf die Erstellung qualitativ hochwertiger Inhalte konzentrieren müssen, um von den Algorithmen als relevant eingestuft zu werden. Es wird auch notwendig sein, die Richtlinien von Google News genau zu verstehen und zu befolgen, um die Chancen zu erhöhen, dass ihre Inhalte automatisch erkannt und aufgenommen werden.
Die Reaktionen in der Community der Suchexperten sind gemischt. Einige sehen in der Automatisierung eine Chance für mehr Objektivität und Gleichberechtigung unter den Verlagen, während andere die mangelnde Transparenz und die potenzielle Einschränkung der Kontrolle über die eigene Präsenz auf Google News kritisieren. Die Diskussionen in Foren und auf Fachveranstaltungen zeigen, dass die Branche sich erst noch an die neuen Gegebenheiten anpassen muss.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Änderungen im Google Publisher Center einen Wendepunkt für Nachrichtenverlage darstellen könnten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die automatische Hinzufügung von Publikationen langfristig auf die Verlagslandschaft und die Präsenz von Nachrichteninhalten im Internet auswirken wird. Verlage müssen sich nun darauf einstellen, ihre Strategien anzupassen, um in einer sich ständig verändernden digitalen Nachrichtenwelt wettbewerbsfähig zu bleiben.