Digitale Werbestrategien im Wandel Google TV eröffnet neue Horizonte im Videomarketing

February 9, 2024

Mit der fortschreitenden Digitalisierung und dem Wandel des Medienkonsums hat sich die Landschaft des Videomarketings erheblich verändert. Einer der jüngsten und bemerkenswertesten Entwicklungen in diesem Bereich ist die Einführung von Google TV als Werbeplatzierung in Google Ads. Dies erweitert die Möglichkeiten für Werbetreibende, ihre Zielgruppen direkt im Wohnzimmer zu erreichen – neben bereits etablierten Optionen wie YouTube TV. Google TV als Plattform unterscheidet sich von YouTube TV in mehreren Aspekten. Während YouTube TV als Abonnement-Streamingdienst über 100 Live-TV-Kanäle von bekannten Broadcast- und Kabelnetzwerken bietet und sich auf Fernsehsendungen konzentriert, sowie On-Demand-Inhalte und Originalprogramme anbietet, fungiert Google TV eher als ein Smart-TV-Erlebnis, vergleichbar mit Apple TV. Google TV ist auf Smart-TVs vorinstalliert oder kann heruntergeladen werden und dient als Plattform für andere CTV-Inhaltsanbieter wie Peacock, Tubi und andere, wobei Nutzer eine große Auswahl an Filmen und Fernsehshows mieten oder kaufen können. In Bezug auf Verfügbarkeit und Preismodelle gibt es ebenfalls Unterschiede. Während YouTube TV auf einer Vielzahl von Geräten wie Smart-TVs, Spielkonsolen, Streaming-Geräten und Smartphones verfügbar ist, ist der Zugang zu Google TV auf die Nutzung über das Web, Google Play Filme, YouTube, die Google TV-App über Android, Google TV Smart-TVs und Chromecast mit Google TV-Sticks beschränkt. YouTube TV kostet mindestens 64,99 Dollar pro Monat, wobei zusätzliche Premium-Kanäle gegen eine zusätzliche Gebühr erhältlich sind. Google TV hingegen beginnt mit Filmpreisen ab etwa 5 Dollar, wobei die Preise variieren, je nachdem, ob Nutzer sich entscheiden, zu mieten oder zu kaufen. TV-Episoden auf Google TV kosten durchschnittlich etwa 3 Dollar pro Stück. Für Werbetreibende bietet die Integration von Google TV ins Google Ads Video-Portfolio eine Chance, die Top-of-the-Funnel-Akquise neuer Nutzer zu stärken. Um auf Google TV zu werben, muss diese Platzierung mit YouTube kombiniert werden, wobei die Möglichkeit besteht, das Displaynetzwerk auszuschließen. In den meisten Fällen wird dies empfohlen, um Eindrücke außerhalb des Premium-Umfelds von YouTube und Google TV zu begrenzen. Eine Besonderheit von Google TV ist die Anforderung eines nicht überspringbaren 15-Sekunden-Werbespots, was für den Erhalt von Impressionen über CTV von Bedeutung ist. In den ersten Testphasen erscheinen die Impressionen auf Google TV noch begrenzt im Vergleich zu YouTube und YouTube TV. Mit zunehmender Verbreitung von Google TV ist es wahrscheinlich, dass weitere Einblicke in Form von Platzierungsberichten und wichtigen demografischen Daten sowie Engagement-Metriken (wie erzielte Ansichten, Abonnenten und Playlist-Hinzufügungen) zur Verfügung stehen werden, die entscheidend für die Optimierung von Kampagnen und Marken sind. Das programmatische Kaufen von CTV ist in der Branche nicht neu. Allerdings war das Inventar innerhalb von Google Ads bisher oft begrenzt und nur über Google Display & Video 360 zugänglich. Mit der Öffnung der Plattform für alle Werbetreibenden wird erwartet, dass Google TV sowohl Rest- als auch Premium-Inventar von einer Vielzahl von Anbietern bereithalten wird, ähnlich wie es bei Google Display Network der Fall ist. Die Einführung von Google TV geht auch einher mit weiteren wichtigen Nachrichten aus der Plattformwelt des Videos, da Amazon und andere Werbung in ihre Videoplattformen integrieren. Mit dem Einstieg weiterer CTV-Akteure in den Markt besteht eine beträchtliche Chance für Arbitrage mit Google Ads an der Spitze, angesichts der Zahl der Werbetreibenden, die bereit und gewillt sind, OTT-Platzierungen programmatisch zu kaufen. Der große Unterschied und stets das Unterscheidungsmerkmal von Google Ads ist die Zielgruppenansprache und die Fähigkeit, Einblicke zu gewinnen. Mit der Möglichkeit, die Alphabet-Daten (Google Search, Google Analytics, YouTube, Android und Gmail) zu nutzen und nicht überspringbare Anzeigen im häuslichen Umfeld zu schalten, erwarten viele eine relevante Verlagerung von Interesse und Geldern in die Google Ads-Plattform. Bei der Optimierung von Google TV-Kampagnen sollten Werbetreibende zwei wichtige Optimierungen priorisieren: die frühe und häufige Segmentierung sowie Variation und Iteration. Es wird empfohlen, eine präzise Zielgruppenansprache zu nutzen, ohne die Zielgruppe zu stark zu segmentieren, was zu einem überproportional hohen Anteil an YouTube-Inventar im Vergleich zu Google TV führen kann. Es ist entscheidend, mehrere Videoversionen zu testen und Variationen innerhalb der ersten 5-15 Sekunden einzuführen, da dies die Chance erhöht, mehr Google TV-Inventar über YouTube zu sichern. Die Einführung von Google TV auf Google Ads bietet sowohl Vor- als auch Nachteile. Ein Vorteil ist der First-Mover-Vorteil, da Werbetreibende, die frühzeitig auf neue Anzeigen, Platzierungen und Targeting setzen, oft von niedrigeren Kosten und einer besseren Leistung profitieren. Auch die Möglichkeit, programmatische OTT/CTV-Käufe innerhalb von Google Ads vorzunehmen, bietet eine einfache Nutzung und spart Zeit. Auf der anderen Seite ist es nicht möglich, ausschließlich auf Google TV zu segmentieren; es muss mit mindestens YouTube kombiniert werden. Ebenso gibt es derzeit noch Einschränkungen bei der Kampagnenunterart, da derzeit nur "Nicht überspringbar" und "Effiziente Reichweite" verfügbar sind, was die Nutzung von Konversionskampagnen verhindert. Insgesamt bietet Google TV eine neue Möglichkeit für kleine und mittelständische Werbetreibende, ohne Mindestausgaben oder die Notwendigkeit eines direkten Kontakts oder Kaufs mit einer Agentur oder einem Anbieter auf den großen Bildschirm zu gelangen. Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Werbeplattformen, insbesondere von Google Ads innerhalb des Videobereichs, wird das Wachstum weiter voranschreiten, da Einkaufserlebnisse, Kreativität und die Interaktion und das Engagement der Nutzer auf den Plattformen nahtloser und integrierter werden. Google TV könnte das Tor für viele Werbetreibende sein, um den großen Bildschirm zu erobern und den sogenannten "Halo-Effekt" zu nutzen – ein Effekt, bei dem ein Eindruck in einem Bereich (Google TV) eine Aktion (wie eine Suche, einen Website-Besuch, einen Download oder einen Kauf) in einem völlig anderen Bereich auslösen kann. Die neuen Entwicklungen und Möglichkeiten, die Google TV mit sich bringt, sind ein klares Zeichen dafür, dass die Art und Weise, wie Marken ihre Zielgruppen erreichen und mit ihnen interagieren, sich weiterhin rasch entwickelt. Werbetreibende, die diese neuen Ansätze nutzen und verstehen, können ihre Sichtbarkeit maximieren und beeindruckende Ergebnisse auf Google TV-Platzierungen erzielen.