Japans FTC kritisiert Googles Wettbewerbspraktiken

April 23, 2024

Die japanische Wettbewerbsbehörde, die Fair Trade Commission (FTC), hat Google, eine Tochtergesellschaft von Alphabet Inc., beschuldigt, von 2015 bis 2022 wettbewerbsfeindliche Taktiken angewandt zu haben, die Yahoo Japan daran gehindert haben, im Bereich der zielgerichteten Suchmaschinenwerbung zu konkurrieren. Die Vorwürfe richten sich insbesondere darauf, dass Google Yahoo Japan den Zugang zu entscheidender Technologie verwehrte, die für die Generierung von Werbeeinnahmen aus mobilen Suchanfragen notwendig ist. Dieses Vorgehen könnte weitreichende Folgen für die Wettbewerbslandschaft und die Kosten für Online-Werbung haben, da es die Auswahlmöglichkeiten für Werbetreibende einschränken und den Zugang zu zielgerichteten Werbetechnologien begrenzen könnte. Die FTC hat dies als ihren ersten administrativen Schritt gegen Alphabet beschrieben, allerdings ohne eine Strafe zu verhängen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird, da die japanische Behörde angekündigt hat, die Lage weiterhin genau zu beobachten und sich das Recht vorbehält, ihre Untersuchung wieder aufzunehmen, falls dies erforderlich sein sollte. Die FTC prüft auch Alphabets potenziellen Einfluss auf lokale Smartphone-Hersteller, um zu ermitteln, ob diese dazu gedrängt wurden, die Suchdienste von Google auf ihren Geräten zu bevorzugen. Diese Anschuldigungen gegen Google sind keine Einzelfälle. Ähnliche Vorwürfe werden auch in den Vereinigten Staaten untersucht, wo derzeit das Urteil im Kartellrechtsprozess zwischen der US-Regierung und Google erwartet wird. Ein Teil dieses Prozesses konzentriert sich darauf, ob Google seine Suchwerbe-Tools genutzt hat, um Konkurrenten unfair zu benachteiligen. Die Anschuldigungen der japanischen FTC werfen ein Schlaglicht auf die globalen Bemühungen, den Wettbewerb in der Technologiebranche zu fördern und dominante Marktakteure zu regulieren. Weltweit sind Kartellbehörden zunehmend besorgt, dass eine kleine Anzahl großer Unternehmen viele der weltweit wichtigen Technologien kontrolliert. Es besteht die Befürchtung, dass Unternehmen wie Microsoft, Google und Amazon ihre Technologie und Marktmacht nutzen könnten, um potenzielle Rivalen zu frustrieren oder aufzukaufen und so ihre marktbeherrschende Stellung zu behaupten. In den USA sieht sich Alphabet mit einer Klage konfrontiert, in der es um eine mutmaßliche 700-Millionen-Dollar-Vergleichszahlung geht, nachdem Dutzende von Generalstaatsanwälten Beschwerden eingereicht hatten, dass Entwickler gezwungen sind, über den Google Play App Store zu gehen, um Nutzer zu erreichen. Die Vorgehensweise von Alphabet und seinen Tochterunternehmen, insbesondere Google, steht somit im Fokus der weltweiten Wettbewerbsaufsicht. Die Ergebnisse und Entscheidungen, die in Japan und den USA getroffen werden, könnten weitreichende Auswirkungen auf die Struktur des Online-Werbemarktes und die Praktiken von Technologieunternehmen haben. Sie könnten letztlich auch die Kosten und die Effizienz der Online-Werbung beeinflussen, die für viele Unternehmen eine wesentliche Einnahmequelle darstellt. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass die Regulierung großer Technologiekonzerne eine Priorität für Wettbewerbsbehörden weltweit ist und dass die Debatte um faire und offene Märkte im digitalen Zeitalter weiterhin intensiv geführt wird. Wie genau diese Regulierung in der Praxis aussehen wird und welche Konsequenzen sie für Unternehmen und Verbraucher haben wird, bleibt abzuwarten.