Künstliche Intelligenz auf dem Prüfstand: Ein Experiment im Suchmaschinen-Dschungel
March 13, 2024

In einer digitalen Welt, in der Technologie und Innovationen das Tempo vorgeben, ist es kaum verwunderlich, dass die künstliche Intelligenz (KI) immer mehr an Bedeutung gewinnt. Dies gilt auch und insbesondere im Bereich der Suchmaschinen, wo Google seit Jahren als unangefochtener Marktführer gilt. Doch was passiert, wenn man sich entschließt, Google durch KI-gesteuerte Suchinstrumente zu ersetzen? Genau dieser Frage bin ich im Rahmen eines Experiments für eine Woche nachgegangen.
Die Grundlage des Experiments bildete die Nutzung von Perplexity, einem Chatbot-ähnlichen Suchdienst, sowie ChatGPT und Gemini, zwei weitere KI-Tools, die bei Bedarf als Unterstützung dienen sollten. Perplexity wurde dabei als Standard-Suchmaschine im Browser installiert und auch auf dem Smartphone wurde die entsprechende App heruntergeladen.
Was ich während des Experiments feststellen konnte, war, dass Perplexity in der Lage war, nahezu alle Funktionen zu erfüllen, die ich sonst mit Google ausgeführt hätte – mit einigen Ausnahmen, wie beispielsweise der spezifischen Site-Suche mittels Site-Befehl. Eine wohltuende Entdeckung war dabei das Fehlen von Werbeanzeigen und das vereinfachte Finden von Informationen ohne das Durchklicken mehrerer Links.
Bei der Recherche für die Aktualisierung eines Artikels über aktuelle Trendthemen konnte ich auch die Vorteile der KI-gestützten Zusammenfassungen nutzen. Anstatt mehrere Artikel durchlesen zu müssen, erhielt ich schnell eine komprimierte Version der benötigten Informationen. Im Falle von Zweifeln an der Richtigkeit der Antworten ermöglichte Perplexity zudem den direkten Zugriff auf die Quellen der Information, was einen Faktencheck erheblich vereinfachte.
Trotz dieser positiven Erfahrungen zeigte sich auch, dass Google in einigen Bereichen nach wie vor überlegen ist – insbesondere bei der Bereitstellung lokalisierter Antworten und Ergebnisse. Als ich beispielsweise nach einer historischen Persönlichkeit in Singapur suchte, lieferte mir Google sofort die korrekte Antwort, während Perplexity mir Informationen zu einer modernen Person gleichen Namens gab. Dies ist wohl auf Googles Nutzung von Standortdaten zurückzuführen, die es ermöglichen, die Suchergebnisse zu personalisieren.
Nach einer Woche kam ich zu dem Schluss, dass Perplexity für die meisten meiner Anwendungsfälle geeignet war und die Benutzeroberfläche, das Fehlen von Mehrfachklicks und die Zusammenfassungen es zu einer attraktiven Alternative zu Google machten. Dennoch ist Google aufgrund von Gewohnheit und beruflichen Anforderungen – ich arbeite im Bereich SEO – immer noch nicht vollständig ersetzbar.
Die Zukunft von Suchmaschinen scheint eng mit der Entwicklung von KI-Technologien verknüpft zu sein, und es wird spannend zu beobachten sein, welche Richtung Plattformen wie Perplexity in den kommenden Jahren einschlagen werden. Für diejenigen, die eine personalisierte und konversationsähnliche Sucherfahrung bevorzugen, könnte KI eine sinnvolle Alternative darstellen, auch wenn sie für bestimmte Arten von Suchanfragen möglicherweise nicht so umfassend oder effektiv ist wie herkömmliche Suchmaschinen.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Experiment gezeigt hat, dass KI-gesteuerte Suchmaschinen in der Lage sind, viele der Funktionen zu übernehmen, die bisher von Google dominiert wurden. Dennoch gibt es Bereiche, in denen Google weiterhin ungeschlagen bleibt, was zeigt, dass eine Koexistenz beider Technologien aktuell der realistischste Weg zu sein scheint. Die Entwicklungen in der KI werden zweifellos die Art und Weise, wie wir Informationen suchen und finden, weiterhin revolutionieren und es bleibt abzuwarten, inwieweit sie unser digitales Verhalten in der Zukunft prägen werden.