SEO und Umweltschutz: Wie die digitale Branche den ökologischen Fußabdruck minimieren kann

March 8, 2024

Die Klimakrise stellt eine der größten Herausforderungen unserer Zeit dar und betrifft alle Bereiche unseres Lebens, einschließlich der Art und Weise, wie wir im Internet agieren. Suchmaschinenoptimierung (SEO) spielt eine entscheidende Rolle im digitalen Marketing, aber ihr Einfluss geht weit über die Platzierung von Webseiten in Suchmaschinen hinaus. SEO-Experten haben nun die Möglichkeit, einen positiven Einfluss auf die Umwelt zu nehmen, indem sie dazu beitragen, das Web nachhaltiger zu gestalten. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage unter SEO-Profis, initiiert von dem Berater Matt Tutt, hat das Bewusstsein und die Bereitschaft der Branche untersucht, sich mit den Auswirkungen der eigenen Arbeit auf das Klima auseinanderzusetzen. Die Ergebnisse zeigen ein komplexes Bild der Herausforderungen und Chancen, die sich im Kontext der digitalen Nachhaltigkeit bieten. Die Umfrage, an der 331 SEO-Experten aus verschiedenen Regionen der Welt teilnahmen, ergab, dass 33% der Befragten in Europa ansässig sind, gefolgt von Großbritannien (26%), Nordamerika (21%) und Asien (11%). Die Mehrheit der Befragten waren Männer (62%), während Frauen 34% ausmachten. Die Verteilung der beruflichen Positionen war nahezu gleichmäßig, mit einem Drittel freiberuflich oder als Berater tätig, einem weiteren Drittel inhouse und dem restlichen Drittel in Agenturen arbeitend. Die Frage, wie die Umweltauswirkungen einer Webseite reduziert werden können, zeigte verschiedene Ansichten. Die Nutzung eines grünen Webhosts, also eines Hosters, der mit erneuerbarer Energie betrieben wird, galt als bevorzugte Option. Überraschend war jedoch, dass die Gestaltung von Websites mit geringem CO2-Ausstoß kontroverse Ansichten hervorrief. Einige Teilnehmer sahen darin die geringste Wirkung, während andere sie als sehr wirkungsvoll einschätzten. Ein weiterer interessanter Aspekt war die Frage, ob SEO-Experten bereits Online-Rechner zur Schätzung des CO2-Ausstoßes von Websites genutzt haben. 64% der Befragten verneinten dies, 33% bejahten und 3% waren sich unsicher. Obwohl diese Tools nicht perfekt sind, bieten sie dennoch einen guten Ausgangspunkt, um die ungefähren Emissionen einer Website zu überprüfen. In Bezug auf die Verantwortung für die CO2-Emissionen einer Website glaubten 42% der Befragten, dass dies eine gemeinsame Verantwortung aller Beteiligten ist, während 19% meinten, dass dies in den Aufgabenbereich des Managements fällt und 18% der IT- und Webentwicklungsabteilung die Verantwortung zuwiesen. Die Umfrageergebnisse zeigen auch, dass viele SEO-Experten offen dafür wären, mit Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks von Websites zu beginnen, wenn dies Teil von Googles Core Web Vitals-Initiative wäre. 78% stimmten dem zu, 12% waren unsicher und nur 9% lehnten die Idee ab. Eine weitere Frage war, ob Agenturmitarbeiter sich wohl dabei fühlen würden, die Zusammenarbeit mit einem Kunden abzulehnen, der als fossiler Brennstoffverschmutzer bekannt ist. Rund 75% der Befragten gaben an, dass sie sich dabei wohl fühlen würden, dieses Thema mit ihrem Manager zu besprechen. Die größte Herausforderung für eine umweltfreundlichere Ausrichtung von Websites scheint in der begrenzten Kenntnis über die Umweltauswirkungen zu liegen. 38% der Befragten nannten dies als Hauptgrund dafür, dass das Thema innerhalb von Unternehmen keine höhere Priorität hat. Hier ist offensichtlich weiterer Aufklärungsbedarf gegeben, um Unternehmenseigentümer über die Auswirkungen des Betriebs ihrer Websites zu informieren. Die Ergebnisse der Umfrage legen nahe, dass es in der SEO-Branche ein wachsendes Bewusstsein für die Notwendigkeit einer nachhaltigeren Praxis gibt. Viele SEO-Experten sind bereit, Veränderungen zu unterstützen und anzustoßen, die sowohl den digitalen als auch den physischen Fußabdruck reduzieren können. Es zeigt sich jedoch auch, dass es an Wissen und Ressourcen fehlt, um diese Veränderungen effektiv umzusetzen. Hierbei kann die SEO-Branche eine Schlüsselrolle spielen, indem sie Kunden in Richtung umweltfreundlicherer Webpraktiken lenkt und gleichzeitig dazu beiträgt, das Bewusstsein für die ökologischen Auswirkungen der digitalen Welt zu schärfen.