Verschiebungen im Suchmaschinenmarkt Neue Herausforderungen für Google und Bing

May 3, 2024

In den letzten Jahren hat sich im Bereich der Suchmaschinen einiges getan. Google galt lange Zeit als der unangefochtene Marktführer in diesem Segment. Doch jüngste Daten von Statcounter zeigen, dass der Marktanteil von Google gesunken ist. Parallel dazu verzeichnet Bing einen Anstieg. Wie ist diese Entwicklung zu bewerten und welche Auswirkungen könnte sie auf die Suchmaschinenlandschaft haben? Google, seit mehr als zwei Jahrzehnten die dominierende Kraft im Bereich der Internetsuche, hatte im März 2024 weltweit einen Marktanteil von 91,4 Prozent. Nur einen Monat später, im April, sank dieser Anteil auf 86,9 Prozent. Bing hingegen konnte sich von 3,4 Prozent auf 5,8 Prozent steigern. Solche Veränderungen werfen Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf die Methodik, mit der Statcounter diese Daten erhebt. Statcounter nutzt Plugins, die auf einer Vielzahl von Websites installiert sind, um Daten zu sammeln. Nach eigenen Angaben beläuft sich die Zahl der einbezogenen Websites auf 1,5 Millionen, von denen viele zu den kleineren Internetpräsenzen gehören. Dies könnte bedeuten, dass der erhobene Datensatz nicht unbedingt repräsentativ für das gesamte Internet ist. Zudem werden nur Suchanfragen berücksichtigt, die in einem Clickout resultieren. Suchanfragen, die nicht zu einem Klick auf ein Suchergebnis führen, sogenannte Zero Click Searches, sowie Anfragen aus Google SGE und Microsoft Copilot, sind in dieser Statistik nicht enthalten. Die Glaubwürdigkeit der Daten von Statcounter wird dadurch in Frage gestellt, dass kein direkter Vergleich mit anderen Datenquellen möglich ist. Eine deutliche Verschiebung der Nutzerpräferenzen hin zu einer anderen Suchmaschine wie Bing würde außergewöhnliche Innovationen oder gravierende Änderungen im Suchverhalten der Nutzer voraussetzen. Selbst die Einführung von ChatGPT in Bing hat nicht zu einem signifikanten Anstieg des Marktanteils geführt. Dies legt nahe, dass die Daten von Statcounter möglicherweise ein verzerrtes Bild der Realität wiedergeben. Dennoch sind die Zahlen von Statcounter nicht vollständig zu ignorieren. Sie könnten auf Trends hinweisen, die von Interesse für SEO-Experten und Marktbeobachter sind. Zum Beispiel könnte der Anstieg von Bing in einem spezifischen Segment oder Markt stattfinden, das von Statcounter besser erfasst wird. Es könnte auch sein, dass bestimmte demografische Gruppen oder Nutzer mit spezifischen Interessen zunehmend andere Suchmaschinen als Google bevorzugen. Die jüngsten Entwicklungen im Suchmaschinenmarkt weisen auf die Notwendigkeit hin, die eigenen SEO-Strategien ständig zu überdenken und anzupassen. Unternehmen sollten nicht nur Google im Blick haben, sondern auch alternative Suchmaschinen wie Bing, Yahoo oder DuckDuckGo. Zudem zeigt der Fall die Wichtigkeit von diversifizierten Traffic-Quellen. Abhängigkeiten von einem einzigen Anbieter können riskant sein, da Marktanteile sich ändern können. Für SEO-Experten, die sich auf eine internationale Zielgruppe fokussieren, ist es zudem unerlässlich, regionale Suchmaschinen wie Baidu in China oder Yandex in Russland nicht zu vernachlässigen. In diesen Märkten haben lokale Suchanbieter deutlich größere Marktanteile als Google und spielen eine zentrale Rolle in den SEO-Strategien für diese Regionen. Abschließend lässt sich sagen, dass die Daten von Statcounter zwar interessante Einblicke in die Dynamik des Suchmaschinenmarktes bieten, ihre Interpretation jedoch mit Vorsicht erfolgen sollte. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Veränderungen im Marktanteil als langfristige Trends bestätigen oder lediglich kurzfristige Schwankungen darstellen. Unabhängig davon sollten SEO-Spezialisten und Marketingverantwortliche diversifizierte und agile Herangehensweisen pflegen, um auf Veränderungen im Suchmaschinenmarkt reagieren zu können.