Wandel im Web: Mobile-First und die Zukunft der Desktop-only Websites
March 18, 2024

In den letzten Jahren hat sich das Nutzerverhalten im Internet stark gewandelt. Immer mehr Menschen greifen über mobile Geräte wie Smartphones und Tablets auf das World Wide Web zu. Diese Entwicklung hat auch die Suchmaschinenoptimierung (SEO) beeinflusst. Google als führende Suchmaschine hat dem Rechnung getragen und den Indexierungsprozess mit der Einführung des Mobile-First-Indexings umgestellt. Dies bedeutet, dass Google primär die mobile Version einer Webseite für die Indexierung und das Ranking in den Suchergebnissen heranzieht. Doch was bedeutet das für Webseiten, die ausschließlich ein Desktop-Design aufweisen und keine mobile Version anbieten?
Die klare Aussage von John Müller, Webmaster Trends Analyst bei Google, sorgt für Aufklärung: Auch Websites, die lediglich über eine Desktop-Version verfügen, können in der Google-Suche erfolgreich sein. Dies bestätigte Müller in einem Kommentar auf LinkedIn als Reaktion auf einen Nutzerhinweis, dass einige Desktop-only Websites in bestimmten Suchanfragen auf der ersten Seite der Suchergebnisse zu finden seien. Er verdeutlichte, dass die Indexierung weniger eine Frage des Designs als des Inhalts sei.
Was bedeutet dies für Betreiber von Webseiten, die bislang noch keine mobile Version ihrer Seite implementiert haben? Zunächst einmal können sie aufatmen, da ihre Webpräsenz weiterhin von Google indexiert und in den Suchergebnissen berücksichtigt wird. Jedoch sollten sie nicht außer Acht lassen, dass eine fehlende Mobil-Optimierung zu schlechteren Rankings in der mobilen Suche führen kann. Obwohl Google die Mobilfreundlichkeit nicht mehr separat in der Google Search Console anzeigt, bleibt sie ein Bestandteil der Page Experience und damit ein relevanter Rankingfaktor.
Die Mobilfreundlichkeit einer Webseite ist nur ein Aspekt der Page Experience, die insgesamt das Nutzererlebnis auf einer Website beschreibt. Hierzu gehören unter anderem auch die Ladezeit, Interaktivität und visuelle Stabilität der Seite. Diese Faktoren spielen eine wesentliche Rolle für das Ranking in den Suchergebnissen. Es gilt also, dass auch Desktop-only Websites erfolgreich sein können, wenn sie hochwertigen Content bieten und in anderen Bereichen der Page Experience gut abschneiden.
Dennoch sollte nicht ignoriert werden, dass der Trend klar in Richtung mobile Nutzung geht. Google selbst hat verschiedene Anpassungen an das Suchverhalten der Nutzer vorgenommen. Beispielsweise wurden Tests für ein breiteres Design der Desktop-Suche durchgeführt, um mehr Platz für verschiedene Elemente wie ähnliche Fragen, Sitelinks und verwandte Suchanfragen zu schaffen. Auch die Darstellung von Favicons und Website-Namen, die in der mobilen Suche bereits Standard sind, fand Einzug in die Desktop-Suchergebnisse. Diese Anpassungen zeigen, dass Google bestrebt ist, den Bedürfnissen der Nutzer gerecht zu werden und auch die Desktop-Suche weiterhin zu optimieren.
Für Website-Betreiber bedeutet dies, dass sie zwar nicht sofort eine mobile Version ihrer Seite erstellen müssen, aber langfristig nicht um eine Anpassung an das mobile Zeitalter herumkommen werden. Um eine bestmögliche Sichtbarkeit in den Suchergebnissen zu erreichen, empfiehlt es sich, auf Responsive Webdesign umzustellen. Dies sorgt dafür, dass Webinhalte auf allen Endgeräten optimal dargestellt werden und verbessert das Nutzererlebnis.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Desktop-only Websites nach wie vor Bestand haben können, wenn sie qualitativ hochwertigen Content liefern und andere Aspekte der Page Experience nicht vernachlässigen. Dennoch sollten Website-Betreiber die Zeichen der Zeit erkennen und sich auf eine zunehmend mobile Nutzung einstellen. Indem sie ihre Webpräsenz für alle Endgeräte optimieren, können sie die bestmögliche Performance und Nutzererfahrung sicherstellen und ihre Sichtbarkeit in den Suchergebnissen langfristig erhalten und verbessern.