Optimierung der Webseiteninteraktivität: Die Bedeutung von INP für eine verbesserte Benutzererfahrung und SEO
April 30, 2024

In der digitalen Welt, in der Websites und Online-Präsenzen eine zentrale Rolle spielen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass Webseitenbetreiber ihre Seiten so optimieren, dass sie nicht nur gut aussehen und nützliche Inhalte bieten, sondern auch schnell und reaktionsfähig sind. Die Reaktionsfähigkeit einer Website ist ein Schlüsselelement für eine positive Benutzererfahrung und hat auch direkte Auswirkungen auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO). Google hat dies erkannt und im Laufe der Jahre verschiedene Metriken in ihren Core Web Vitals eingeführt, um die Benutzererfahrung auf Webseiten zu bewerten. Eine dieser Metriken, die sogenannte First Input Delay (FID), misst die Zeit vom ersten Klick eines Benutzers bis zur Verarbeitung dieses Ereignisses durch die Webseite. Doch nun wird FID durch eine neue Metrik ersetzt: Interaction to Next Paint (INP).
INP zielt darauf ab, ein umfassenderes Bild der Interaktivität und Reaktionsfähigkeit einer Webseite zu bieten. Es misst die Zeit, die vergeht, von der ersten Interaktion des Benutzers – wie einem Klick oder einer Eingabe – bis zum Zeitpunkt, zu dem die visuelle Reaktion auf diese Interaktion auf dem Bildschirm erscheint. Diese Metrik ist deshalb so entscheidend, weil sie sich direkt auf das widerspiegelt, was der Benutzer tatsächlich erlebt: Wenn jemand auf ein Dropdown-Menü klickt und es dauert eine merkliche Zeit, bis dieses reagiert, wird das als schlechte Benutzererfahrung wahrgenommen.
Die Einführung von INP als Teil der Core Web Vitals ist ein wichtiger Schritt von Google, um die Wichtigkeit der Benutzererfahrung zu unterstreichen. Mit der Ablösung von FID durch INP sind Webseiteninhaber und -entwickler nun aufgefordert, ihre Seiten auf die neue Metrik hin zu optimieren. Die Herausforderung besteht darin, die Ursachen für Verzögerungen zu identifizieren und zu beheben, um die Reaktionszeiten zu verbessern.
Um die INP-Werte einer Webseite zu überprüfen, bietet Google zwei Werkzeuge: Google Search Console und PageSpeed Insights. In der Search Console können Webseitenbetreiber unter dem Tab „Experience“ und dann „Core Web Vitals“ ihre INP-Werte einsehen. PageSpeed Insights liefert eine Analyse auf Basis der eingegebenen URL und gibt Empfehlungen, wie man die INP-Werte verbessern kann. Laut Google sind INP-Werte unter 200 Millisekunden als „gut“ zu bewerten, zwischen 200 und 500 Millisekunden besteht „Verbesserungsbedarf“ und Werte über 500 Millisekunden gelten als „schlecht“.
Um INP zu optimieren, sollten Webseitenbetreiber zunächst die Berichte und Empfehlungen von PageSpeed Insights durchgehen und gezielte Verbesserungen vornehmen. Eine allgemeine Herangehensweise umfasst die Optimierung von JavaScript, da es einen wesentlichen Einfluss auf die Interaktivität und Reaktionsfähigkeit einer Seite haben kann. Dazu gehört die Verwendung eines Content Delivery Networks (CDN) zur Beschleunigung der Dateiladezeiten und die Minimierung von JavaScript- und CSS-Dateien, um die Dateigröße zu verringern und die Ladezeiten zu verbessern.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verarbeitung von sogenannten „Long Tasks“, die länger als 50 Millisekunden dauern. Diese Aufgaben sollten in kleinere Teilaufgaben aufgeteilt werden, um die Verarbeitungszeit zu verkürzen. Zudem ist es ratsam, die Bereitschaft für Benutzereingaben zu erhöhen, indem Code-Ausführungen verzögert oder passive Event-Listener verwendet werden.
Die Diagnose von INP-Problemen kann schwierig sein, aber es gibt Tools, die dabei helfen, die Ursachen zu identifizieren und zu beheben. Dazu gehören Real User Monitoring (RUM), das besonders für E-Commerce-Websites von Vorteil sein kann, Tools wie DebugBear und Akamai mPulse sowie die Chrome Developer Tools.
Die Optimierung des INP-Werts ist ein fortlaufender Prozess, der eine genaue Überwachung und regelmäßige Anpassungen erfordert. Die Zusammenarbeit mit einem Entwicklerteam ist oft unerlässlich, insbesondere wenn die Webseite intensiv JavaScript verwendet. Nur durch eine konstante Verbesserung der Benutzererfahrung können Webseitenbetreiber sicherstellen, dass ihre Seiten in den Suchergebnissen von Google weiterhin gut abschneiden und die Benutzer zufriedenstellen.
Die Einführung von INP als neue Core Web Vitals-Metrik unterstreicht die Bedeutung einer schnellen und reaktionsfähigen Webseite für die SEO und bietet gleichzeitig eine neue Gelegenheit für Webseitenbetreiber, sich von der Konkurrenz abzuheben, indem sie auf eine hervorragende Benutzererfahrung achten. Mit den richtigen Tools und einer strategischen Herangehensweise können Webseitenbetreiber ihre Online-Präsenz optimieren und sicherstellen, dass ihre Seiten nicht nur für Suchmaschinen, sondern auch für ihre Benutzer attraktiv sind.