Perplexity an der Schwelle zur Werbeintegration in KI-basierte Suche

April 1, 2024

In einer Welt, in der künstliche Intelligenz (KI) immer mehr an Bedeutung gewinnt, steht die Suchmaschine Perplexity vor einem Wendepunkt. Das auf generative KI gestützte Unternehmen plant, in naher Zukunft Werbeanzeigen in sein Angebot zu integrieren. Dieser Schritt markiert einen signifikanten Wandel in der Strategie des Unternehmens, das bislang Werbung in seinem Suchalgorithmus eher vermieden hat. Dieser Artikel beleuchtet die Hintergründe, die geplanten Maßnahmen und die möglichen Auswirkungen dieser Entscheidung. Perplexity, das seine Dienste im August 2022 startete, ist bekannt für seine leistungsstarke Suchmaschine, die von künstlicher Intelligenz angetrieben wird. Mit einer selbst berichteten Nutzerbasis von 15 Millionen monatlich aktiven Nutzern liegt das Unternehmen zwar noch hinter etablierten Größen wie Google oder Microsoft Bing, doch sein innovativer Ansatz hat es in kurzer Zeit zu einer bemerkenswerten Größe in der Branche gemacht. Die geplante Einführung von Werbeanzeigen zielt darauf ab, Marken die Möglichkeit zu bieten, auf hochwertigen Traffic zu bieten, der durch die generative KI noch besser für Anzeigenziele ausgerichtet werden kann. Der Hauptfokus soll dabei auf sogenannten "verwandten Fragen" liegen, die Links zu Quellen enthalten und etwa 40 % der Anfragen an Perplexity ausmachen. In diesen Bereich sollen relevante, von Marken gesponserte Fragen integriert werden, die neben organischen Fragen erscheinen. Das Thema Markensicherheit wird dabei als oberste Priorität behandelt. Dmitry Shevelenko, Chief Business Officer von Perplexity, betonte gegenüber Adweek, dass die Sicherheit der Marken von größter Bedeutung sei. Es ist ein sensibles Thema, da Unternehmen sicherstellen möchten, dass ihre gesponserten Inhalte in einem geeigneten Kontext präsentiert werden und nicht mit unerwünschten oder schädlichen Inhalten in Verbindung gebracht werden. Die genauen Einzelheiten des Plans sind noch rar gesät, doch soll die Umsetzung "in den kommenden Quartalen" erfolgen. Die Branche beobachtet aufmerksam, wie Perplexity diesen Übergang gestalten wird und ob andere KI-betriebene Suchmaschinen diesem Beispiel folgen könnten, insbesondere da die Monetarisierung von KI-gestützter Suche eine Herausforderung darstellt, die noch nicht umfassend gemeistert wurde. Interessanterweise legt Perplexity auf seiner "Über uns"-Seite dar, dass die Suche nach Informationen eine geradlinige und effiziente Erfahrung sein sollte, frei von dem Einfluss werbegetriebener Modelle. Dennoch sieht Shevelenko Werbung als integralen Bestandteil des Geschäftsmodells. Laut Aravind Srinivas, dem Gründer und CEO von Perplexity, ist die Vision für Werbung auf der Plattform, Werbetreibenden zu helfen zu verstehen, wer sucht, und dann auf den wertvollsten Traffic zu bieten. Srinivas betont, dass Werbung, wenn sie richtig gemacht wird, erstaunlich sein kann und generative KI dabei helfen wird, noch bessere Zielgruppenansprache aufzubauen. Dies steht im Gegensatz zur Haltung von OpenAI CEO Sam Altman, der Werbung kritischer gegenübersteht und das Internetwerbegeschäft als "vorübergehende Industrie" bezeichnete. Trotz der Herausforderungen und der Notwendigkeit, sowohl Skalierbarkeit als auch Markensicherheit unter Beweis zu stellen, wird die Einführung von Werbung bei Perplexity von Werbetreibenden als kluger Schritt angesehen. Jeremy Hull, Chief Product Officer von Brainlabs, merkte an, dass es sich um ein Werbeformat handelt, welches den Kernablauf der Plattform nicht stört. Doch Perplexity muss beweisen, dass es genügend Nutzer anziehen kann, um für Marketingfachleute von Interesse zu sein. Matt Larson, Vizepräsident für Medien- und Verbindungsstrategie bei Collective Measures, unterstrich, dass die Relevanz der gesponserten Fragen entscheidend sein wird, um Spam und unerwünschte Inhalte zu vermeiden. Die Einführung von Werbeanzeigen durch Perplexity könnte daher nicht nur für das Unternehmen selbst, sondern auch für die gesamte Branche der KI-gestützten Suchmaschinen eine bedeutende Veränderung darstellen. Die Art und Weise, wie Perplexity diese Neuerung umsetzt, wird zeigen, wie sich das Spannungsfeld zwischen Nutzererfahrung und Monetarisierung in der Ära der generativen KI entwickeln wird.