SEO-Mythen entlarvt: Die Wahl zwischen www und nicht-www URLs und ihre Auswirkungen auf das Ranking

March 19, 2024

In der Welt des digitalen Marketings sind Suchmaschinenoptimierung (SEO) und die Platzierung von Webseiten in den Suchergebnissen ein zentrales Thema für Websitebetreiber und SEO-Experten. Ein häufig diskutiertes Detail in diesem Kontext ist die Verwendung der sogenannten "Canonical Tags" und die Entscheidung, ob eine Webseite mit oder ohne "www" als Teil der URL kanonisiert werden sollte. Lange Zeit herrschte Unsicherheit darüber, wie sich die Entscheidung für eine "www"- oder eine "nicht-www"-URL auf die Platzierung einer Webseite in den Suchergebnislisten von Google auswirken könnte. Nun hat John Mueller von Google in verschiedenen Stellungnahmen für Klarheit gesorgt. John Mueller, der als Webmaster Trends Analyst bei Google tätig ist, äußerte sich zu diesem Thema auf Plattformen wie Reddit und Mastodon. Wenn man sich dazu entscheidet, seine Webseite von einer "www"-Version (zum Beispiel www.domain.com) auf eine "nicht-www"-Version (also domain.com) umzustellen, dann hat diese Änderung keinen großen Einfluss auf das Ranking der Webseite. Mueller betonte, dass eine solche Umstellung keine Probleme bei der Sichtbarkeit in den Suchergebnissen, beim Ranking oder beim Indexieren nach sich zieht: "Wenn sich die kanonische URL ändert, dann ändert sie sich eben." Diese Aussage ist besonders interessant im Licht eines Problems, das ein Nutzer auf Reddit gepostet hatte. Nach dem Einrichten seiner Webseite auf dem Content Delivery Network (CDN) von CloudFlare ergaben sich Probleme mit zu vielen Weiterleitungen, die letztlich vom Hosting-Anbieter behoben wurden. Dabei änderte sich jedoch die Home- und Siteurl-Werte in der wp_options-Tabelle seines WordPress-Sites von "https://www.example.com" zu "https://example.com", wodurch sich alle kanonischen URLs auf seiner Webseite änderten und von der "www"-Version auf die "nicht-www"-Version umleiteten. Mueller erklärte, dass solch eine Änderung keine großen Ranking-Veränderungen nach sich ziehen würde. Man könnte zwar kurzfristig eine kleine Schwankung in den Analyse-Daten feststellen, falls man die "www"- und "nicht-www"-Nutzung separat auswertet, aber der Normalzustand würde sich sehr schnell wieder einstellen. Lediglich bei einer Änderung der kanonischen URL zu einer völlig anderen Domain könnten größere Veränderungen auftreten, insbesondere wenn die Domains unterschiedliche Einstellungen haben, wie zum Beispiel eine länderspezifische Top-Level-Domain, Ausschluss aus der Suche oder unterschiedliche Crawling-Einstellungen. Mueller fügte zudem hinzu, dass, falls Ranking- oder Indexing-Einbußen beobachtet werden, diese wahrscheinlich auf andere Ursachen zurückzuführen seien und nicht auf die Umstellung von "www" auf "nicht-www". Er wies auch darauf hin, dass Schwankungen im Ranking normal seien und durch viele Faktoren beeinflusst werden können. Darüber hinaus merkte er an, dass die im März 2024 durchgeführte Google Core-Update noch nicht abgeschlossen sei und daher auch dies zu temporären Fluktuationen führen kann. Es ist also festzuhalten, dass die Entscheidung zwischen einer "www"- und einer "nicht-www"-URL hauptsächlich eine Präferenz hinsichtlich der Markenführung und weniger eine technische SEO-Überlegung darstellt. Google selbst hat keinen Vorzug und behandelt beide Varianten gleich, solange konsistent eine Version als kanonisch festgelegt wird. Wichtig für Websitebetreiber ist es daher, sich für eine Variante zu entscheiden und diese dann konsequent zu nutzen, um Verwirrungen bei Suchmaschinen und Nutzern zu vermeiden. Im Endeffekt bedeutet dies für SEO-Experten und Marketer, dass sie sich auf andere Faktoren konzentrieren sollten, die das Ranking stärker beeinflussen, wie zum Beispiel qualitativ hochwertigen Content, eine gute Nutzererfahrung und technische Aspekte wie die Ladegeschwindigkeit der Webseite. Die Wahl zwischen "www" und "nicht-www" sollte hingegen aufgrund von Markenüberlegungen und persönlichen Präferenzen erfolgen, nicht aufgrund von SEO-Mythen oder unbegründeten Befürchtungen über negative Auswirkungen auf das Ranking. Abschließend lässt sich sagen, dass die Klarstellung von Google in dieser Frage vielen Webmastern und SEO-Experten die Sorge nimmt, durch eine scheinbar kleine technische Entscheidung könnten große Einbußen beim Ranking entstehen. Stattdessen bietet sie die Freiheit, diejenige URL-Struktur zu wählen, die am besten zur eigenen Marke und Strategie passt.