Tracking im Wandel Digitales Marketing und Datenschutz im Jahr 2024
April 18, 2024

In der Welt des digitalen Marketings und der Online-Branche ist das Tracking von Nutzeraktivitäten zu einem wesentlichen Bestandteil der Strategieentwicklung geworden. Mit dem fortschreitenden Jahr 2024 stehen wir vor bedeutsamen Veränderungen im Bereich des Trackings, die durch technologische Entwicklungen und Datenschutzbestimmungen getrieben werden. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand des Trackings und liefert konkrete Schritte zur Vorbereitung auf die bevorstehenden Änderungen.
Technische Veränderungen im Tracking
Die Abschaffung von Third-Party-Cookies steht im Zentrum der technischen Veränderungen im Bereich des Trackings. Diese Cookies, die von Drittanbietern verwendet werden, um Nutzeraktivitäten über verschiedene Websites hinweg zu verfolgen, werden zunehmend von gängigen Browsern wie Chrome, Firefox und Safari blockiert. Diese Entwicklung folgt auf Maßnahmen wie Apples Einführung der "App Tracking Transparency", die es Nutzern ermöglicht, das Tracking durch Apps zu kontrollieren.
First-Party-Cookies, also Cookies, die direkt von der besuchten Website gesetzt werden, bleiben hingegen von diesen Veränderungen unberührt. Sie erlauben weiterhin das Sammeln von Daten über das Nutzerverhalten auf der eigenen Seite. Dennoch bedeutet das Ende von Third-Party-Cookies eine deutliche Einschränkung für Marketingtreibende, die bisher auf umfangreiche Datensätze zur Nutzeridentifikation und -segmentierung zurückgreifen konnten.
Veränderungen im Marketing durch neue Tracking-Richtlinien
Die Veränderungen wirken sich ebenfalls auf das digitale Marketing aus:
- Attribution: Die Attribution von Werbeerfolgen muss neu gedacht werden. Bisherige Modelle wie die Last-Click-Attribution werden durch das Fehlen von Third-Party-Cookies unzuverlässig.
- Performance-Tracking: Die detaillierte Analyse auf Anzeigen- oder Keyword-Ebene wird schwieriger und erfordert Anpassungen in der Datenerfassung.
- Zielgruppen-Targeting: Die Genauigkeit von Retargeting-Kampagnen und in Plattformen erstellten Zielgruppen verringert sich. Es wird herausfordernder, wertvolle Nutzer zu identifizieren und relevante Anzeigen zu schalten.
- Datensammlung: Der Aufbau einer eigenen Datenbank mit First-Party-Daten gewinnt an Bedeutung, da externe Datenquellen wegbrechen.
Vorbereitungsschritte für den Wandel
Um sich auf die Veränderungen vorzubereiten, sollten Unternehmen folgende Maßnahmen in Betracht ziehen:
1. CRM-Datenpflege: Die Überprüfung und Bereinigung der CRM-Daten ist essentiell, um die Datenbasis für nutzerzentrierte Kampagnen zu optimieren.
2. Datensammlung intensivieren: Unternehmen sollten ihre Kanäle und Kampagnen darauf ausrichten, mehr First-Party-Daten zu sammeln und diese effektiv einzusetzen.
3. Plattformspezifische Lösungen implementieren: Lösungen wie Googles "Enhanced Conversions" oder die Conversion APIs von Meta und LinkedIn unterstützen das Tracking konversionsrelevanter Aktionen.
4. Serverseitiges Tracking: Die Verlagerung von Analytics- und Tracking-Prozessen auf eigene Server bietet mehr Kontrolle und Unabhängigkeit von Browser-Richtlinien. Technologien wie serverseitiges GTM (Google Tag Manager) oder CDPs (Customer Data Platforms) wie Segment und Tealium sind hierbei zielführend.
Strategien für eine datengetriebene, datenschutzfreundliche Zukunft
Trotz der Herausforderungen bieten die Veränderungen auch Chancen. Die Branche kann Tracking-, Mess- und Attributionstechniken überdenken und verbessern. Die Einführung neuer Methoden und die Anpassung an die datenschutzorientierte Landschaft werden Unternehmen ermöglichen, langfristig erfolgreich zu bleiben. Es ist davon auszugehen, dass die Marketingbranche in naher Zukunft keine vergleichbar transformierenden Veränderungen erleben wird. Wer diese Hürden meistert, wird gestärkt aus ihnen hervorgehen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Tracking im Jahr 2024 vor signifikanten Veränderungen steht. Unternehmen, die sich rechtzeitig anpassen und ihre Strategien auf First-Party-Daten und datenschutzkonforme Technologien ausrichten, werden weiterhin erfolgreich im digitalen Raum agieren können. Die enge Zusammenarbeit zwischen technischen und marketingorientierten Teams wird dabei unerlässlich sein, um die Übergangsphase zu navigieren und zukunftsfähige Lösungen zu implementieren.