Zukunft ungewiss Das Disavow Link Tool auf dem Prüfstand
May 6, 2024

In den letzten Jahren hat sich die Landschaft der Suchmaschinenoptimierung (SEO) stetig weiterentwickelt. Eine der vielen Herausforderungen, mit denen Webmaster konfrontiert sind, ist der Umgang mit unerwünschten oder schädlichen Backlinks, die sich negativ auf das Ranking einer Website auswirken können. Um dieser Herausforderung zu begegnen, stellt Google mit dem Disavow-Link-Tool ein Werkzeug zur Verfügung, das Webmastern ermöglicht, bestimmte Links zu entwerten. Doch es scheint, als stünde dieses Tool vor dem Aus.
Das Disavow-Link-Tool wurde von Google im Oktober 2012 eingeführt. Es bot Webmastern die Möglichkeit, Links zu melden, die sie als schädlich für ihre Website ansehen. Die Idee dahinter war, dass man Google damit informieren konnte, welche Backlinks nicht in die Bewertung der Seite einfließen sollen. Dies war besonders nützlich, wenn eine Website mit einer manuellen Strafe wegen unnatürlicher Links belegt wurde oder wenn der Webmaster der Meinung war, dass solche Links bald zu einer Strafe führen könnten.
In einem Statement von John Mueller, Senior Search Analyst bei Google, wurde jedoch angedeutet, dass das Disavow-Link-Tool möglicherweise nicht mehr lange Bestand haben wird. Mueller erwähnte, dass das Tool in Zukunft entfernt werden könnte, was darauf hinweist, dass Google das Tool als zunehmend überflüssig ansieht. Ein Grund dafür könnte sein, dass die Algorithmen von Google mittlerweile so weit entwickelt sind, dass sie in der Lage sind, die Qualität der Links, die auf eine Website zeigen, selbstständig zu bewerten.
Diese Entwicklung steht im Einklang mit den jüngsten Veränderungen bei Bing Webmaster Tools, die ihr Disavow-Link-Tool bereits entfernt haben. Fabrice Canel von Microsoft erklärte dazu, dass die Suchalgorithmen von Bing mittlerweile gut genug seien, um eigenständig zu entscheiden, welche Links zählen und welche ignoriert werden sollten. Die Technologie hat sich verändert und mit ihr auch die Notwendigkeit solcher Tools.
Google betont, dass die meisten Websites das Disavow-Link-Tool nicht benötigen. In der Regel sei Google ohne zusätzliche Hilfe in der Lage, zu beurteilen, welche Links vertrauenswürdig sind. Nur in seltenen Fällen, zum Beispiel wenn eine Website eine große Anzahl von Spam- oder künstlichen Links aufweist, die zu manuellen Maßnahmen geführt haben, könnte das Tool sinnvoll sein.
Die Entfernung des Disavow-Link-Tools aus der Google Search Console würde für SEOs bedeuten, dass sie keine Zeit mehr auf das Einreichen von Disavow-Dateien verwenden müssen. Angesichts der Mitteilungen von Google in den vergangenen Jahren sollte dies bereits jetzt für die meisten SEOs keine Priorität mehr haben.
Trotzdem sorgt die mögliche Abschaffung des Tools für Diskussionen unter SEOs und Webmastern. Einige befürchten, dass ohne ein solches Werkzeug die Kontrolle über die eigenen Backlink-Profile verloren geht. Andere argumentieren, dass die Suchmaschinen mittlerweile intelligent genug sind, um selbst zu erkennen, welche Links von schlechter Qualität sind und daher ignoriert werden sollten.
Die Zukunft des Disavow-Link-Tools ist also ungewiss. Zum aktuellen Zeitpunkt kann das Tool noch genutzt werden, aber es könnte sein, dass Google es in absehbarer Zeit entfernt. Dies wäre ein weiterer Schritt in der Evolution der Suchmaschinen und ihrer Algorithmen, die zunehmend autonom Entscheidungen über die Qualität und Relevanz von Backlinks treffen. Es bleibt abzuwarten, wie die SEO-Community und Website-Betreiber auf diese Veränderungen reagieren werden und welche neuen Strategien und Tools sie entwickeln, um ihre Websites im Ranking weiterhin erfolgreich zu platzieren.